
Zusammenfassung 3. Dialogue-Abend
Am 27. August fand der dritte von fünf Dialogue-Abenden im Jahr 2019 statt, lesen Sie hier unsere kurze Zusammenfassung:
Dialogue-Abend vom 27. August «Sexualität überall – Wie sprechen wir mit unseren Kindern und Jugendlichen darüber?» mit Nicole Dietschi der Stiftung Berner Gesundheit
Der Verein MULTIMONDO organisiert die Veranstaltungsreihe Dialogue, welche an mehreren Abenden Menschen mit unterschiedlichen Biografien dazu einlädt sozio-politische Themen zu diskutieren und sich auszutauschen. Am dritten Dialogue-Abend dieses Jahres, am 27. August 2019, war Nicole Dietschi, Sexualpädagogin bei der Stiftung Berner Gesundheit, zu Gast. Das Thema war, wie wir mit unseren Kindern und Jugendlichen über Sexualität sprechen können, um sie so gut wie möglich in der heutigen Zeit begleiten zu können.
Nicole Dietschi vermittelte uns zunächst allgemeine Informationen zum Thema und erklärte anschliessend, was bei einem Gespräch über Sexualität mit einem Kind oder einem*r Jugendlichen zu beachten ist. Sie wies darauf hin, dass Sexualität, wie auch andere Bereiche der öffentlichen Gesundheit, dem Gesundheitswesen zuzuordnen sei. Dennoch sei die Familie ein wichtiger Ort für die Aufklärung über Sexualität. Weiter sei bei einem Gespräch über Sexualität wichtig das Wertesystem sowie die Vorstellungen und Überzeugungen eines bestimmten sozialen oder kulturellen Umfelds mitzuberücksichtigen resp. die Herangehensweise an so ein Gespräch diesem Umfeld anzupassen. Darüber hinaus sei es essentiell, so Dietschi, dass Kinder und Jugendliche über ein Minimum an Informationen zu Sexualität verfügen, insbesondere in Bezug auf ihre sexuellen Rechte. In diesem Zusammenhang spielten die Schulen eine zentrale Rolle, denn es sei ihre Aufgabe, jungen Menschen ein Minimum an Wissen zu diesem Thema zu vermitteln. Nicole Dietschi schlussfolgerte; je mehr ein Kind über das Thema wisse, desto eher würde es auf den richtigen Zeitpunkt warten bis es sexuell aktiv werde.
Auch auf die Frage der Prävention von sexuellem Missbrauch ist es entscheidend Kindern beizubringen, auf ihre Gefühle zu vertrauen, denn intuitive Emotionen sind oft die richtigen. Es ist wichtig, dass ein Kind, wenn es sich unwohl fühlt, dies als Signal erkennt und früh lernt, dass sein Körper ihm gehört.
Im zweiten Teil des Abends bildeten wir kleine Gruppen von 2-3 Personen, in denen acht Aussagen zur Sexualität diskutiert wurden. So haben uns Themen, wie Geschlecht, Religion, Zustimmung oder Familie, ermöglicht, Ideen auszutauschen und unser eigenes Wertesystem und unsere Vorstellungen davon, was bei einer Diskussion über Sexualität im Vordergrund stehen sollte, reflektieren.
Die Diskussion war wieder einmal sehr lebhaft und bewegend!
Dialogue wird unterstützt durch den Bereich OeME-Migration der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn und durch die Stiftung fondia.